Steingaden tritt bei - Prem und Rettenbach überlegen noch

 

Auerbergland kann sich über neue Mitglieder freuen

 

Von Stephan Penning

 

Steingaden/Prem/Rettenbach - "Für uns war bei der Entscheidungsfindung ausschlaggebend, dass in Zukunft die interkommunale Zusammenarbeit immer wichtiger wird". Mit diesen Worten begründet Steingadens Gemeindechef Xaver Wörle die Entscheidung des Gemeinderats, der "Lokalen Aktionsgruppe Auerbergland" zum nächstmöglichen Zeitpunkt beizutreten. Mit ähnlichen Gedanken trägt man sich übrigens in Prem und Rettenbach, doch stehen dort noch die Entscheidungen der Gemeinderäte aus. In der Geschäftstelle von Auerbergland freut man sich über diese Entwicklung. Wie Geschäftsführer Reinhard Walk erklärte, "sind wir guter Dinge, schon in naher Zukunft mehrere neue Mitgleider zu haben".

 

Walk zeigt sich von der Entwicklung allerdings nicht überrascht. "Im Fall Steingaden wussten wir vom Ansatz, da wir bereits im Vorfeld den Kontakt gesucht haben." Und Bezug habe die Welfengemeinde zu der lokalen Aktionsgruppe schon deshalb, "weil man den Auerberg von Steingaden aus besser sehen kann als von manch anderer Gemeinde aus."

 

Walk nennt als Motivation für einen Beitritt die Tatsache, "dass alle eine gleiche Philosophie vertreten". Wichtig sei das in diesen Tagen nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Weichen für das Förderprogramm LEADER neu gestellt würden. "Wir können derzeit keine neuen Förderanträge mehr stellen und müssen uns neu bewerben." Und dazu gehöre auch eine Mindestzahl pro lokaler Aktionsgemeinschaft von 25 000 Einwohnern.

 

Hintergrund: Ohne Steingaden vertrat Auerbergland bisher die Interessen von 20 000 Bürgern. Kämen Prem und Rettenbach auch noch hinzu, so wäre die Zahl von 25 000 Einwohnern (Nebenwohnsitze inklusive) klar erreicht.

 

Dass sich Steingaden zu einem Beitritt entschied, hängt auch damit zusammen, dass sowohl über den Trachtengau und den kulturellen Bereich wie auch infolge der Nachbarschaft zu Lechbruck bereits diverse Verknüpfungspunkte gegeben waren.

 

   Fördermittel wichtig

 

Steingadesn Gemeindeoberhaupt nennt indes auch die Fördermittel, in deren Genuss man durch einen Beitritt komme, als "starke Motivation", zumal zuschussfähige Maßnahmen wie die Dorferneuerung Ursprings und die Anlage von Fuß-, Rad- und Wanderwegen in der näheren Zukunft anstünden.

 

Und dann spielte bei der Entscheidung auch mit, dass die Flurbereinigungsdirektion München signalisierte, dass ihr an derartigen Zusammenschlüssen von Gemeinden sehr gelegen sei.

 

Die Fördermöglichkeiten sind es auch, die Rettenbach neu überlegen ließen. Dazu Bürgermeister Wilhelm Fischer: "Am heutigen Mittwoch entscheidet der Gemeinderat. Ich persönlich stehe einem Beitritt nicht zuletzt vor dem Hintergrund positiv gegenüber, dass wir planen, ein Museum zu bauen und dafür Zuschüsse gut gebrauchen könnten".

 

Unschlüssig ist man unterdessen noch in Prem. Ein Termin für eine entsprechende Sitzung steht noch aus. Außerdem will man laut Vize-Bürgermeister Manfred Schmölz ("Prinzipiell könnte ich mir durchaus vorstellen, dass wir da aufspringen"), nicht nur Mitgliedsbeitrag zahlen (pro Einwohner sind das vier Euro), sondern auch in punkto Fördergeld profitieren.

 

Schmölz wörtlich: "Wir sind nicht unerheblich verschuldet, können uns deshalb keine neuen Belastungen ans Bein binden. Sollten wir aber etwas bauen, wäre das sicher profitabel."

 

Schongauer Nachrichten vom 7. Febraur 2007