Restauriertes auf drei Etagen

 

Kutschenmuseum hat zeitgleich mit "Mühlentag" Premiere

 

Von Walter Kindlmann

 

Schwabsoien - Mit dem Kutschenmuseum hat das Mühlendorf Schwabsoien nunmehr eine weitere Sehenswürdigkeit dazu bekommen. Auf drei Etagen mit zusammen 750 Quadratmetern Ausstellungsfläche hat Johann Hartmann 30 akribisch restaurierte Kutschen und Schlitten platziert. "Die Schwabsoiener können stolz sein auf diese Einrichtung", sagte Bürgermeister Konrad Sepp bei der offiziellen Eröffnung des Museums. Die Feier war am gestrigen Pfingstmontag in den "Mühlentag" mit eingebunden.

 

Johann Hartmann ist Sammler aus Leidenschaft. Vor 26 Jahren hat sich der Bundesbahnbeamte erstmals für dieses Hobby interessiert und im Laufe der folgenden Jahre Kutsche um Kutsche, Schlitten um Schlitten quasi an Land gezogen und zusammen mit Gattin Anneliese und Sohn Andreas liebevoll restauriert. Das Problem, dass diese Prachstücke nicht zentral an einem Ort gelagert werden konnten.

 

Vor zwei Jahren hat sich dies geändert. Der Kutschensammler baute auf einen ehemaligen Holzlagerplatz in der Schmiedestraße sein neues Wohnhaus und setzte mit dem Anbau das Museum gleich mit dran.  "Die Kutschen brauchen halt mehr Platz als eine Briefmarkensammlung", sagte Hartmann schmunzelnd vor den geladenen Gästen, unter ihnen sämtliche Bürgermeister aus den Auerbergland-Gemeinden und der Stadt Schongau. Sie waren es auch, die in den Genuss der ersten Führung gekommen sind.

 

Johann  Hartmann führte die Truppe durch sämtliche Etagen, erklärte Kutschen und Schlitten und wusste zu jedem seiner Ausstellungsstücke eine kleine Anekdote zu erzählen. Zu sehen sind zum Beispiel die "Kleine Cheise", die Phäeton "Dac" mit Halbverdeck oder der gepflegte Landauer (der Mercedes unter den Kutschen), die noble Viktoriakutsche "Maylord", Herrschafts-, Renn-, Jagd- und Milchschlitten. Eintritt verlangt der Besitzer keinen, "gegen Spenden hab ich nichts einzuwenden, der Unterhalt kostet doch viel Geld". Nähere Infos bei 08868/813.

 

                  Kein Besuchermangel

 

Über Besucher der Mühlen brauchten sich indes auch die Organisatoren nicht zu beklagen. Sieben Führer begleiteten die Gruppen auf ihren Zwei-Stunden-Rundgängen: Pröbstl-Mühle, die Station mit den Bulldog-Oldtimern, Hammerschmiede, Schönachquellen, Pumpenhaus, Fegsandhügel und zuletzt das Kutschenmuseum.

 

Auch für die Sprösslinge der Besucher wurde ein üppiges Kinderprogramm angeboten. Für die musikalische Unterhaltung indes sorgten die Blaskapelle Schwabsoien und die Kohlgruber Tanzlmusi.

 

Münchner Merkur/Schongauer Nachrichten vom 1. Juni 2004