Kanalisation vor dem Abschluss

 

Bürgerversammlung in Schwabsoien

 

Von Anton Jungwirth

 

Schwabsoien - Der Hochweasserschutz und die fast fertiggestellte Kanalisation standen im Mittelpunkt der diesjährigen Bürgerversammlung in Schwabsoien, die letztlich ohne viel Aufhebens über die Bühne ging. Bürgermeister Konrad Sepp informierte dabei über einige Themen, die ihm und der Gemeinde unter den Nägeln brennen.

 

"Für mich ist es die sechste, aber hoffentlich nicht die letzte Bürgerversammlung", sagte Sepp zu Beginn und machte unmissverständlich klar, dass er bei der Kommunalwahl wieder als Bürgermeister zur Verfügung stehen werde - sofern er gewählt werde, wie er einräumte.

 

Besonders freut das Gemeindeoberhaaupt, dass die Kanalisation nach vierjähriger Bautätigkeit nun endlich abgeschlossen werden kann. Zum 22. Oktober betrug der Ausgabenstand 10.5 Millionen Euro. "Momentan werden die Schlussrechnungen vom Ingenieurbüro geprüft und bis Ende des Jahres sollte dies abgeschlossen sein", erklärte Sepp. Danach müssen noch die Herstellungsbeiträge berechnet und der in Aussicht gestellte Zuschuss muss noch abgewartet werden. Dann kann endgültig abgerechnet werden. Konrad Sepp geht davon aus, dass dies im April 2008 soweit sein wird.

 

Im Brennpunkt steht in der Schönachgemeinde noch immer der Hochwasserschutz. "Der ist immens wichtig und wird Schwabsoien auch die nächsten Jahre noch beschäftigen", hob Sepp hervor. Problembereich ist der Angerbach, der von Norden kommend auf die Gemeinde trifft und dann kanalisiert ist. "Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel Glück gehabt", warnte das Gemeindeoberhaupt und verwies darauf, dass laut Berechnungen der Ingenieure bei einem Jahrhunderthochwasser mit einer Wassermenge von 115 000 Kubikmetern zu rechnen ist. Um dem gerecht zu werden, müsste ein Damm errichtet und die Kreistraße auf 200 Metern erhöht gebaut werden, erklärte Sepp.Hier ist mit rund 1,3 Millionen Euro an Kosten zu rechnen. Aber auch sonst kommt die Gemeinde nicht günstig weg: Selbst bei einem zehnjährigen Hochwasser strömen rund 60 000 Kubikmeter Wasser auf die Gemeinde zu. Ein an der Kreisstraße auf Fahrbahnniveau errichteter Damm würde hier Abhilfe schaffen, aber: "Hier liegen die Kosten mit 650 000 Euro zwar unter der ersten Variante, aber auch die Zuschüsse würden geringer ausfallen", so Konrad Sepp.

 

Rund 80 000 Euro veranschlagt Sepp für die Minimallösung am Angerbach, damit die 6 000 Kubikmeter, die bei Starkregen durch die Kanalisation schießen würden, zurück gehalten werden können. Dass diese Maßnahme nicht ausreicht, ist völlig klar. "Leute, wir müssen hier was tun", mahnte Konrad Sepp und verwies nachdrücklich darauf, dass bei unzureichendem Hochwasserschutz die Schäden um ein Vielfaches über den Kosten für die erforderlichen Maßnahmen liegen würden.

 

Schongauer Nachrichten vom 31. Okt. 07