"Warum habt`s es nicht gemacht"

Mir der Flurneuordnung auf Schwabsoiener Gemeindegebiet wird es nichts. Für das vom Amt für ländliche Entwicklung angebotene Verfahren hat sich auf der Informationsveranstaltung am MOntagabend nicht die notwendige Mehrheit gefunden. 20 von 40 anwesenden Grundeigentümern waren dagegen.

 

Schwabsoien - An Informationen über die Vorteile einer Flurneuordnung hat es nicht gemangelt. Die hat Bauoberrat Robert Schartl vom Amt für ländliche Entwicklung zuvor reichlich geliefert. Nach dem teilweise ausgebauten Wegenetz, sollte jetzt auch eine Zusammenlegung der Grundstücke erfolgen.

Von der Flurneuordnung wären 670 Hektar des insgesamt 1702 Hektar großen Gemeindegebietes betroffen gewesen. Mit eingerechnet ist dabei die Fläche von Sachsenried.

Die Grundeigentümer oben auf dem Berg hatten vorab schon abgewunken. Robert Schartl hat wissen lassen, "die haben kein Interesse an einer Flurneuordnung". Der Münchner Bauoberrat informierte über die Möglichkeit zu feiwilligem Nutzungstausch und freiwilligem Landtausch, über Wertegleichheit und Wertermittlung, über Neuordnung, Neuvermessung und Neuabmarkung.

An Beispielen zeigte Schartl Felder, wie die Aufteilung nach der Neuordnung aussehen wird. Wichtig erschien Robert Schartl auch der Hinweis, dass bei einer Flurneuordnung 80 % der Kosten "vom Staat übernommen werden".

Die Gegner einer Flurneuordnung schienen von dem Bündel sachlicher Informationen nicht beeindruckt. Bürgermeister Konrad Sepp war denn auch sichtlich verärgert. "Ich wundere mich darüber, wie leidenschaftslos diese Versammlung abläuft". Vor allem sei er jetzt über das Ergebnis erstaunt.

Noch vor einem Jahr seien bei einer Informationsversamlung in Sachen Flurneuordnung 21 von 22 Landwirten dafür gewesen. Der Bürgermeister hält eine Flurneuordnung für die Gemarkung Schwabsoien einfach für notwendig. "Es würde sich rentieren". Denn er sehe wenig, was dagegen spreche.

Die Chance für eine derartige kostengünstige Flurneuordnung komme nicht wieder. "In Zukunft stehen die Zeichen dafür schlecht", befürchtet Kornad Sepp. Im Übrigen wolle er über die abgeschmetterte Flurneuordnung einen Vermerk anbringen. Er wolle sich nämlich später nicht dem Vorwurf aussetzen, die Gemeinde hätte die Flurneuordnung nicht nachdrücklich verfolgt.

"Eine derartige Versammlung wird es jedenfalls nicht mehr geben", ist der Schwabsoier Gemeindechef überzeugt. "Söhne und Nachfolger werden später einmal fragen: Warum habt's es nicht gemacht?"

 

 

wk      Schongauer Nachrichten, November 2008