Harter Kampf um Ausgleichszulage


Schongau Weilheim – Hartnäckig für den Erhalt der Ausgleichszulage hat sich BBV-Kreisobmann Wolfgang Scholz gegenüber Vertretern der EU-Kommission, Ministerien und Politik eingesetzt.
 

 Sachsenried - ,,Ich fordere die Politik und die Ministerien eindringlich dazu auf, die Ausgleichszulage beizubehalten", so der Kreisobmann. Im gesamten Landkreis Weilheim-Schongau habe diese Zulage als Förderung für über 1800 Betriebe eine große Bedeutung, da ihnen dadurch die natürlichen Bewirtschaftserschwernisse ausgeglichen werden.

Es bestehe- ­ so Scholz - ­ in weiten Teilen Bayerns und für fast die Hälfte der Flächen der Bauern im Landkreis Weilheim-Schongau die Sorge, dass hier durch eine Neuabgrenzung viele Betriebe von der Ausgleichszulage in Zukunft ausgeschlossen werden. ,,Für einzelne Betriebe geht es um voll einkommenswirksame Fördermittel von bis zu mehreren tausend Euro im Jahr für die besonderen Bewirtschaftskosten, die zum Beispiel buckelige Wiesen und hängige Flächen bedingen", machte der BBV-Kreisobmann den Vertretern der EU-Kommisssion klar.

Um die Bedeutung der Ausgleichszulage bewusster zu machen, haben der Deutsche und der Bayerische Bauernverband gezielt eine Exkursion in den Landkreis Weilheim-Schongau organisiert. In Sachsenried marschierten die Landwirtschaftsvertreter vom Anwesen Scholz auf die Knöbel-Anhöhe (867 Meter über Meereshöhe), und von dort konnte sich z.B. auch Klaus Fontaine, Vorsitzender des Fachausschusses Agrar- und Strukturpolitik und zugleich Präsdident des Saarländischen Bauernverbandes, ein Bild verschaffen, wie hügelig die Landschaft im Voralpenland ist und dass dort tatsächlich erschwerte Bedingungen für die Bauern vorherrschen.

"Es kann doch nicht sein, dass immer nur große Betriebe gefördert werden", argumentierte Schwabsoiens Bürgermeister Konrad Sepp. Die Landwirte würden wertvolle Landschaftspflege betreiben, und schließlich sei die Ausgleichszulage ein Faktor, mit dem die heimischen Landwirte voll rechnen.

"Ich finde es gut, dass die Vetreter von EU-Kommission und der Lanwirtschaftsministerien mal rauskommen in die Praxis und nicht blos einen roten Strich auf der Landkarte ziehen", erklärte Christine Pröbstl aus Birkland. Auch auf ihrem Hof sahen sich die Kommissionsvertreter um und mussten eingestehen, dass zur Bewirtschaftung der Felder in Birkland und Umgebung ein  Mehraufwand notwendig ist.

"Ich habe den Vertretern auch klar gemacht, dass die Gülleverordnung abgeschafft gehört", betonte Christine Pröbstl. Kreisbäuerin Silvia Schlögel und Peitings Bürgermeister Michael Asam waren ebenfalls vor Ort, um den Forderungen nach Beibehalten der Ausgleichszulage für das Bergbauerngebiet Nachdruck zu verleihen.

"Zur Zeit findet im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching eine Fachtagung zur Sicherung der Ausgleichszulage statt, zu der sich über 80 Teilnehmer aus der Politik und von den entscheidenden Behörden angemeldet haben", so Matthias Borst, Leiter der Abteilung Agrarpolitik des Bayerischen Bauernverbandes.

 

mg  Schongauer Nachrichten vom 10. April 2008