Habratshofen

Bereits 1126 erstmals urkundlich erwähnt als Hadebrehteshoven (von dem dortigen Hof eines Hadebrecht). Um 1126 übergaben Adelbero von Habratshoven und seine Mutter Enzila ihr Gut an das Kloster Rottenbuch. 1809 bestand Habratshoven aus 3 Bauernhöfen, die mit Schindeln eingedeckt waren. Neben 18 Einwohnern  wurden 6 Pferde, 1 Fohlen, 12 Kühe und 4 Kälber gezählt, 1830 waren auf der Habratshofer Flur  214 ha Gesamtgrund vorhanden.

Der Weiler litt schon immer unter Wasserknappheit - wenn der Ziehbrunnen trockengefallen war, musste Wasser in Fässern über die "Wassersteige", einen steilen Waldweg aus dem benachbarten Ödwang heraufgebracht werden. Mit dem Verbot der Waldweide im Jahr 1841 wurde den Bauern  die Grundlage entzogen.

1845 kaufte der bayerische Staat Flur und Häuser und hat letztere abgebrochen. Die Besitzer Nett, Seelos und Fischer konnten im wasserreichen Schwabsoien mit dem Verkaufserlös weit kleinere Höfe erwerben. Beim Wegzug soll das Wetterglöcklein geläutet haben. Der Grund wurde vom Staat aufgeforstet.

Noch im Jahr 1930 konnte noch jedes Haus an der Kellergrube bestimmt werden. Auf der Forststraße nach Königsried (ca. 170 m) und 20 m westlich der Straße befand sich die Grube des 1. Hauses, nördlich davon der ehemalige Ziehbrunnen. 80 m östlich der Forststraße befand sich die Grube des 2. Hauses. 220 m weiter und 100 m östlich dann die Kellergrunbe des 3. Hauses und ein Klaubsteinhaufen. 60 m südlich davon befand sich die Dreifaltigkeitskapelle, die  beim Abbruch des Weilers stehen blieb und dem Forstpersonal bis zum Jahr 1910 als Wetterschutz diente.

Das Wetterglöcklein wurde als das beste Glöcklein bezeichnet, wenn es läutet, schlägt kein Wetter! Die Oberzeller holten es in ihre Kapelle. Die Madonna aus dem 15. Jahrhundert, der Kreuzweg und der Altarstein kamen in die Wallfahrtskapelle nach Dietleried (das Altarbild befindet sich im Heimatmuseum Marktoberdorf (kam aber erst nach Bidingen).

1952 wurde der alten Ziehbrunnen neu gefasst und mit Schindeldach versehen (Pfarrer Ludwig Weinmüller mit Genehmigung von Forstmeister Reisinger). An den noch vorhandenen Grundmauern ließ Pfarrer Weinmüller einen Gedenkstein setzen, Inschrift: Hier stand etwa 800 Jahre bis 1845 Habratshofen mit der Dreifaltigkeitskapelle.