Der Mensch des Tages

 

Geni Markert aus Schwabsoien

 

Sie liebt den Sturz ins Bodenlose: Die 76-jährige Geni Markert aus Schwabsoien (Kreis Weilheim-Schongau) hat vor drei Jahren das Fallschirmspringen entdeckt - und für ihr Alter eine sensationelle, sportliche Leistung vollbracht.

 

Jahrelang ging die sympathische Großmutter mit ihren Enkelkindern zum nahegelegenen Sprungplatz, um den Fallschirmspringern zuzusehen. Dann reifte der Plan, es einmal selbst zu versuchen. In Dieter Dankesreiter fand sie einen Springerpartner und absolut sicheren Tandempiloten. Er bildete die Sprungbegeisterte Stück für Stück aus, um mit der bis dahin ungewohnten Gerätschaft hantieren zu können.

 

Schon nach dem ersten Absprung stand für sie fest, dass dies nicht der letzte Sprung gewesen sei. "Es ist unbeschreiblich, wie beim Aufsteigen mit dem Flugzeug Meter für Meter der Adrenalinspiegel steigt. Sicherlich genieße ich auch die Landschaft unter mir, aber je näher wir dem der Absprungpunkt kommen, desto stärker spüre ich meinen Herzschlag". Ein letzter Check der Ausrüstung, bevor die Türe geöffnet wird. Jetzt legt sie ihr ganzes Vertrauen in Dieter, der das Kommando zum Absprung gibt. Der Luftzug des Propellers schlägt ins Gesicht, dann der Sturz ins Leere, bis sich ein Luftpolster unter den Körpern gebildet hat. "Im freien Fall wagt man kaum zu atmen, die ruhige Phase kommt erst, wenn sich mit einem starken Ruck die Fallschirmkappe geöffnet hat."

 

Geni Markert ist körperlich fit und trainiert zweimal die Woche in einem Fitness-Studio. Und sie will noch oft in die Luft: "Ich fühle mich nach jedem Sprung jünger, für mich ist dies besser als jede Medizin." Iihr Bravourstück absolvierte sie erst kürzlich: Sie verbuchte ihren 40. Tandemsprung - aus einer Höhe von 4000 Metern.

 

Horst Herold

 

Münchner Merkur

 

 

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Münchner Merkur