Kultur im Ort

Kulturell hatte die Gemeinde Sachsenried schon immer viel zu bieten. Im Jahre 1912 wurde der Männerchor Liedertafel gegründet, auch der Kirchenchor ist bis heute aktiv und gestaltet weltliche und kirchliche Feste.

Die Tradition des Theaterspielens wurde immer gepflegt. Der Sachsenrieder Heimatdichter, Bauer und Bäckermeister Martin Hefele (der auch unter dem Namen "Greze Märtl" schrieb) hat mehrere Volksstücke geschrieben und vertont, u. a.  "Die Eggenhofer von Dietleried", "Die Buben vom Waldhofbauern" und mehrere Lustspiele.

Das Volksstück mit Gesang wurde im Dezember 1937 im überfüllten Saal des Gasthofes Maier uraufgeführt. Den Stoff zu dem spannenden Textbuch hat Martin Hefele der Geschichte entnommen und eine wahre Begebenheit aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zu einer großartigen dramatischen Prosadichtung mit geschickt verteilter Steigerung ausgearbeitet. Szenen von packender Geschlossenehit und bunter Farbigkeit wurden in 5 Akte eingebaut.

Dazu hat der junge Lehrer Arnulf Kestlmeier eine Musik komponiert, die sich immer der Handlung anpasst und reich an musikalischen Schwerpunkten ist. Das kleine, aus nur 7 Musikjüngern bestehende Salonorchester entledigte sich seiner Aufgabe mit Bravour.

Die tragische Handlung führt zurück in die ersten Jahre nach dem 30jährigen Krieg (1650) und enthüllt die Macht des Schicksals, das über die Eggenhofer Bauern und die Leute vom Erlenhof bestimmt.

Die Aufführung hatte der Sachsenrieder Gesangsverein "Liedertafel übernommen. Martin Hefele hatte selbst die Rolle des Eggenhoferbauern übernommen und sie überlegen gestaltet. Den Sohn Toni verkörperte Anton Lingenheil sehr glaubhaft. Simon Enzensperger zeigte den gutmütigen Humor vom Kohlenbrenner Friedl. Rosa Preisinger war nicht nur schauspielerisch eine brave Pflegetochter, sondern überraschte auch mit ihrem Sologesang. Die Tochter vom Erlenhof wurde von Maja Bischof dargestellt, der Eggenhofer Bäuerin verlieh Viki Storf ihre ganze Gestaltungskraft. Maria Huber erfreute als originelle Bötin und Leonhard Kustermann durch seinen vorlauten Hüterbub Wastl. Hans Hindelang als Köhlereibesitzer, die Herren Preisinger und Hofmeier als Kohlenbrenner, Willy Frey als Lexenbauer und Georg Rösch als Oberförster, sowie Hans Barnsteiner als Forstgehilfe. Alle bewältigten als sangesfreudige Liedertafelmitglieder alle Soslostimmen und Chorgesang in erfreulich guter Manier (aus dem Pressebericht vom 22. Dezember 1937 von Marian Geßner).

 Theateraufführung "Der siebte Bua"

 Musikanten 1929

In den 30er Jahren hat Lehrer Arnulf Kestelmeier eine sehr gute Blaskapelle aufgebaut. Jedoch kamen viele Musiker aus dem Krieg nicht mehr zurück.

Erst im Jahre 1980 wurde wieder eine neue Blaskapelle gegründet. Mit Unterstützung der Gemeinde erhielten die Musiker 1986 eine neue Tracht.

Dirigent war Alfred Gast, Vorstand Hubert Wohlfahrt (2010 ist Josef Hindelang jun. Dirigent, Vorstand ist Christian Hindelang)

Am 1. April 1873 wurde die Freiwillige Feuerwehr Sachsenried gegründet.

1973 war 100 jähriges Gründungsjubläum.

1998 wurde das 125 jährige Jubiläum gefeiert. Zu beiden Jubiläen wurde das Theaterstück "Die Krähwinkler Feuerwehr" mit fast denselben Schauspielern aufgeführt.

Eine kurze Inhaltsangabe des Theaterstücks:

Vier urkomische Typen der freiwilligen Feuerwehr zu Krähwinkel haben ihre wöchentliche Instruktionsstunde, die der Zugführer, ebenfalls eine Type, abhält. Auf die dummen Fragen erhält er noch dümmere Antworten, die die Zuschauer von Anfang bis zum Ende nicht aus dem Lachen herauskommen lassen. Wenn bei einem Feuerwehrfest Wert darauf gelegt wird, ein kurzes, effektvolles Stück zu haben, welches alle Teilnehmer in die lustigste Stimmung versetzt, dann wähle man diesen Schwank!

Weitere Informationen in der Chronik der Feuerwehr.

1919 wurde der Veteranenverein gegründet. Dies war ein Zusammenschluss aller Kriegsteilnehmer, die wieder in die Heimat zurückgekehrt waren.

 

1910 wurde der Schützenverein St. Eustachius gegründet. 1957 wurde in Sachsenried das Gau-Schießen durchgeführt, verbunden mit der Weihe der neuen Schützenfahne. Über 30 Vereine traten zu dem Wettstreit an. Ein großartiges Ereignis für den kleinen Ort, Tausende Zuschauer waren gekommen, um den Festzug zu erleben. Das Festzelt, aufgebaut am Ortsrand, konnte die vielen Gäste nicht aufnehmen. Viele ältere Sachsenrieder erinnern sich noch sehr gerne an dieses außergewöhnliche Ereignis. Die Fotos zeigen die heutige Hauptstraße, vorbei an der Käsküche.

 

 

1913 wurde auch ein Raiffeisenverein gegründet. Die Genossenschaft machte sich zur Aufgabe, den sozial Schwächeren unter die Arme zu greifen, wenn sie unverschuldet in Not geraten sind.