2 000 Kilometer Wanderwege

 

Touristisches Konzept zu Regionen Auerbergland und Ostallgäu

 

Bernbeuren - "Wanderwege sind nichts Spektakuläres, aber wenn sie mundgerecht aufgearbeitet und serviert werden, sind sie etwas Einzigartiges". Derart begeistert hat sich Johann Felschhut über das Konzept geäußert, bei dem in den beiden Regionen Auerbergland und Ostallgäu 2000 Kilometer Wanderwege touristisch erschlossen werden sollen. Wie der Landrat des Ostallgäu erläuterte, wird ein wabenartiges Netz attraktiver Routen ausgearbeitet, einheitlich beschildert und das Kartenmaterial darauf abgestimmt.

 

Den Startschuss für das Projekt, das alles in allem 425 000 Euro kostet, gaben Johann Fleschhut für das Ostallgäu und Heimo Schmid (Bernbeuren) für das Auerbergland mit der Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung im Marktoberdorfer Landratsamt.

 

Von den insgesamt 2000 Kilometer Wanderwegen entfallen 1600 auf das Ostallgäu, deutlich weniger, nämlich 400, auf das Auerbergland. Dementsprechend sind auch die Kosten verteilt. Von den insgesamt 425 000 Euro muss die Region Ostallgäu 340 000 Euro aufbringen, 72 500 Euro das Auerbergland. Quasi am nördlichen Rand mit eingebunden ist die kreisfreie Stadt Kaufbeuren, die mit etwa 11 500 Euro für ihren Teil der Wanderwege zur Kasse gebeten wird. Die gesamte Maßnahme wird im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative Leader plus mit 50 Prozent gefördert.

 

Was für Johann Fleschhut besonders wichtig ist, dass die Beherbergungsbetriebe in das gesamte Vorhaben mit eingebunden werden. "Wir müssen uns überlegen, wie wir an die Gästestruktur heran kommen, denn wenn das niemand in Deutschland weiß, sind wir zu kurz gesprungen".

 

Auerbergland als Brücke

 

Schon bei dem Rad-Projekt im Ostallgäu und Auerbergland sei mit vertretbaren Mitteln viel und vor allem reibungslos erreicht worden. Jetzt gelte es, diesen Schwung mit allen Beteiligten auf den Wanderbereich umzulegen. "Schließlich", so der Landrat, "gehören Radeln und Wandern zu den Top-Beschäftigungen der Deutschen". Für Heimo Schmid, er ist der erste Vorsitzende von Auerbergland, bedeutet diese erneute Kooperation eine Stärkung der gesamten Region.

 

Auerbergland betrachte er zudem als Brücke zwischen den Landkreisen Weilheim-Schongau und Ostallgäu. Und in dem Standort zwischen den Regierungsgrenzen von Oberbayern und Schwaben sieht Heimo Schmid keinesfalls ein Hindernis, "sondern eine Aufforderung gemeinsam zu handeln". Wörtlich meinte er. "Die Schwaben drüben und herüben sollen zufrieden sein".

 

Von Walter Kindlmann

 

Schongauer Nachrichten

vom 11. Februar 2006