140 Jahre werden mit Bezirksmusikfest gefeiert

 

Westlich von Schongau, am Rande des Pfaffenwinkels, einer reichen Kulturlandschaft, liegt Schwabsoien. Bereits 1086 urkundlich erwähnt, wechselte der Ort im Laufe seiner tausendjährigen Geschichte häufig die Besitzer.

 

Den Welfen folgten die Staufer und die Bischöfe von Augsburg, ehe Schwabsoien am Ende des 18. Jahrhunderts schließlich zu Bayern kam. Heute gehört der Ort zum Landkreis Weilheim-Schongau im Regierungsbezirk Oberbayern und hat 930 Einwohner. Von jeher war man im Dorf darauf bedacht, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn zu pflegen, zu fördern und auszubauen.

 

Die Blaskapelle Schwabsoien wurde am 1. Mai 1866 gegründet. Die hangeschriebenen Statuten, die noch im Original vorhanden sind, geben als Ziele an: "Geselligkeit, Festigung der Freundschaft, möglichste Ausbildung musikalischer Anlagen". Dem Vorsitzenden und Dirigenten Michael Lederle wurde am 30. Januar 1867 von der Regierung von Oberbayern die Bewilligung erteilt, "im Regierungsbezirk musikalische Produktionen zu geben". Am 29. November legte die Blaskapelle in Kaufbeuren eine Musikprüfung ab. Das dabei von Musikmeister Wahl unterzeichnete Zeugnis lautet: "eine Musikprüfung, wie ich sie von Landmusikern in Fertigkeit, reiner Stimmung und Präzision noch keine gehört habe".

 

Den noch vorhandenen Notenblättern aus jener Zeit nach zu schließen, herrschte in Schwabsoien vor der Jahrhundertwende ein reges musikalisches Leben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war es üblich, Melodien aufzuschreiben. Die noch vorhandenen handgeschriebenen Notenblätter mit rund 80 Musikstücken sind dabei für die damals übliche neunstimmige Besetzung eingerichtet.

 

Musikgeschichte in Schwabsoien schrieb Dirigent Georg Siegler, der die Leitung der Blaskapelle als Nachfolger seines Vaters Josef Siegler 1929 übernahm. Wertvolle Aufbauarbeit hatte er vor allem nach seiner Rückkehr aus dem zweiten Weltkrieg zu leisten. Durch geregelte Probenarbeit und Ausbildung von Jungmusikern bestand die Blaskapelle Schwabsoien bereits 1950 aus 28 aktiven Musikanten, die sich ab 1963 regelmäßig mit guten Erfolgen an Musikfesten beteiligten. Am 13. November 1966 beging die Blaskapelle Schwabsoien feierlich ihr 100. Gründungsjubiläum. Für diese Tradition bekam sie 1975 die Pro-Musica-Plakette verliehen. 1973 legte Dirigent Georg Siegler aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wird 1974 Georg Burger, nachdem zwischenzeitlich Erwin Hüttner die Blaskapelle musikalisch betreute. Im Jahr 1973 wurde auch ein neuer Vorstand gewählt, und es erfolgte der Beitritt zum Musikbund von Ober- und Niederbayern. Zum 120. Gründungsjubiläum 1986 legten sich die Musikanten eine oberbayerische Tracht zu, und seit dem 25. Juli 1989 ist die Blaskapelle im Vereinsregister eingetragen.

 

Die musikalsiche Leitung der Schwabsoier Kapelle hatte Albert Landes von 1978 bis 1991, danach übernahm Heinz Strauch die Leitung bis 1996. Seitdem ist Gerhard Schmid der Dirigent der Blaskapelle Schwabsoien. 1973 wurde zum ersten Mal ein ordentlicher Vorstand gewählt mit Willi Feneberg an der Spitze, der die Geschicke des Vereins bis 1984 leitete. Ihm folgte Franz Häringer als Vorsitzender bis zum Jahre 1994. Seitdem ist Wolfgang Ranz Vereinschef.

 

Ein großer Festtag war für die Musiker/innen der 19. Juni 2005. An diesem Tag konnten sie im Rahmen der Einweihung des neuen Gemeindehauses in ihren neuen Proberaum einziehen.

Mit viel Eigenleistung wurde unter dem Dach des Gemeindehauses ein Musikraum eingerichtet. Nun endlich können die Musiker/innen über den Dächern von Schwabsoien proben, und nicht wie bisher im Keller der Grundschule. Zur Zeit besteht die Blaskapelle aus 41 Aktiven. Außerdem sind 14 Jungmusker in Ausbildung. Jeden Freitag werden für die Blaskapelle und die Jugendkapelle Proben abgehalten.

 

Das Festprogramm

 

Ein neuerlicher Höhepunkt in der Vereinsgeschichte soll das 48. Bezirksmusikfest anlässlich des 140. Jubiläums werden, das vom 28. April bis 1. Mai 2006 ausgerichtet wird.

Auf dem Festprogramm stehen

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Freitag, 28. April: Rockabend mit FACE

Samstag, 29. April: Blasmusik und Partypower mit "Schwindlige 15" und "Allgäu Power"

Sonntag, 30. April: Musikfestsonntag mit großem Festumzug, ganztägigig Blasmusik, ab 19 Uhr Blasmusik mit der Stadtkapelle Schongau

Montag, 1. Mai: Tag des offenen Hofes, Musikantenwettstreit ab 19 Uhr

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Bayerische Blasmusik  1/2006

 

 

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