Dorfbrand am 6. September 1823

Der damalige Dorfschreiber Joseph Alois Ritter schrieb folgendes nieder:

 

"Am Nachmittag des St. Magnustages den 6. September 1823 um halb 2 Uhr ist beim Alois Siegler in seinem Kamin Feuer ausgebrochen; man konnte nichts gewisses erfahren, ob es Nachlässigkeit oder schlecht gemauerter Kamin die Ursache dieses Feuerausbruches war;allein das läßt man jenem über, der alles sieht, hört und weiß und wir wollen es für eine, über unser ganzes Dorf Schwabsoien verhängte Strafe Gottes betrachten; denn dieses ausgebrochene Feuer gleichte nicht einem natürlichen, sondern einem wild ausgebrochenem, gleichsam vom Himmel gefallenen Feuer, wobei alle Rettung vergeben war, denn anfangs halb 2 nachmittags bis 4 Uhr lag bereits das ganze Dorf bis noch auf 22 Häuser in der Asche da".

 

Der Dorfschreiber hat dann alle 65 Gebäude aufgezählt, die ein Raub der Flammen wurden, darunter Kirche, Schule und Zehentstadel. Der Chronist schreibt dann weiter:

 

 "Man stelle sich vor, ein schon vorher gut gebautes, meistens mit Tuffsteinen gemauertes Dorf, so schnell ein Raub der Flammen!  Niemand kann sich vorstellen, das Sausen, Brausen und Zusammenstürzen,  besonders des Kirchendaches und des Turmgerüstes, ja ganz verschmolzen unsere schönen drei  reinklingenden Glocken...", weiter heißt es dann: "Es konnten nur die Feuerspritzen von der Stadt Schongau und der Gemeinde Burkken auch unsere herbeigeführt werden und es wurden noch nachstehende Wohnhäuser gerettet".

Es sind dann die geretteten Wohnhäuser aufgeführt, darunter das Spritzenhäusl.

 

Am 13. Juli 1824 war die Grundsteinlegung für die neue Kirche, am 20. September kündigte ein Böllerknall das Richtfest an und am 6. September 1825 wurden bereits drei neue Glocken aufgezogen, am gleichen Tag vollendete der Kunstfreskenmaler Keller aus Pfronten das Deckengemälde, das heilige Abendmahl (Chorraum).